Damit Teilnehmende im Qualifizierungsprojekt HAPE bei der berufsbezogenen Sprachförderung noch besser unterstützt werden können, hat die Arbeitsförderungsgesellschaft im Landkreis Kassel (AGiL), Träger des Projektes, einen Förderantrag im neuen Förderprogramm „Berufsqualifizierende Sprachförderung Plus“ (BQS+) des Hessischen Sozialministeriums gestellt. Nun kam Anfang Oktober mit dem Bewilligungsbescheid des Landes die gute Nachricht: Das Projekt wird aus EU- und Landesmitteln mit fast 37.000 Euro bei der Sprachförderung zusätzlich gefördert.
Das Qualifizierungsprojekt HAPE bereitet seit 2021 Menschen mit Benachteiligungen auf eine Tätigkeit oder Ausbildung im sozialwirtschaftlichen Bereich in der AGiL-Qualifizierungsstätte in Hofgeismar vor. Das Angebot nehmen fast nur Teilnehmende mit Migrationshintergrund wahr, die eine Tätigkeit in der Hauswirtschaft, Alltagsunterstützung, Pflege und Erziehung anstreben. Daher wurde die Sprachförderung immer wichtiger. Denn nur wer die deutsche Sprache gut beherrscht, findet auch eine qualifizierte Arbeit.
Das neue Förderprogramm des Europäischen Sozialfonds Plus kam nun wie gerufen, um den Schwerpunkt der Sprachförderung in HAPE weiter ausbauen und Teilnehmerinnen noch besser auf den Berufseinstieg vorbereiten zu können, so die Projektkoordinatorin von HAPE und Deutschlehrkraft Cordula Markitz. Die Innovation dabei sei, dass sich alle Projektverantwortlichen von HAPE mit einer an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München entwickelten Methode auseinandersetzen, wie der Sprachunterricht praxisorientiert konzipiert werden kann, erläutert sie weiter. Zudem soll den Lernenden möglichst viel Raum für ihre Interessen, Neigungen und Bedarfe gegeben werden.
Das neue Förderprogramm BQS+ hat das Ziel, Menschen mit Migrationshintergrund in beruflichen Qualifizierungsmaßnahmen durch eine gezielte berufsbezogene Sprachförderung schnell in Arbeit zu bringen und so dem zunehmenden Fach- und Arbeitskräftebedarf entgegenzuwirken. Konkret sieht das im Projekt HAPE so aus, dass im Rahmen von Teamteachings die Sprachlehrkraft zusammen mit der Fachanleiterin für Hauswirtschaft einen gemeinsamen Unterricht durchführt. Das HAPE-Team ist nun bestens geschult, berufsbezogene Alltagssituationen mit den Teilnehmenden sprachlich zu trainieren und setzt Lernkonzepte ein, die eigenverantwortliches und selbstbestimmtes Lernen fördern.
Durch das durch Gelder der EU finanzierte Förderprogramm BQS+ entsteht die Möglichkeit, berufsbezogenen und berufsvorbereitenden Unterricht unter einen Hut zu bekommen. Von dieser neuen Qualität in der Sprachförderung bei HAPE können aktuell zwölf Teilnehmerinnen profitieren.
Kontaktpersonen
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Cordula Markitz | 0561 1003-1543 |